XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_361"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_361"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.01S PT0.154S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.5_361</phrase></query>)];
1 - 1
316 10. Route. [Route 10.]RABBA. Von Petra

Von Kerak nach ʿAmmân (ca. 33 St.). Von Kerak führt die Strasse
nordwärts in circa 4 Stunden nach Rabba, über eine Ebene, die mit Hügeln
und Dörfern weniger bedeckt ist, als die südlich von Kerak befindliche.
Man trifft unterwegs Dorfruinen, Suweinîye, Duweine, Mecherschit. Auch
in Rabba haben wir wieder eine moabitische Stadt, vor uns: Rabbat Moab,
später mit Ar Moab verwechselt und darum Areopolis genannt. Die Ruinen
haben einen Umfang von ½ St. Man findet viele Trümmer, aber wenig
gut Erhaltenes, z. B. Ueberreste eines Tempels (Westseite), einige Wasser-
behälter
. Auch zwei korinthische Säulen von verschiedener Grösse stehen
neben einander nicht weit vom Tempel.

Die Römerstrasse durchschneidet die Stadt und führt durch eine frucht-
bare
Landschaft weiter nach N. Nach 20 Min. steht l. von der Strasse ein
kleiner römischer Tempel, theilweise zerstört. Nach ½ St. liegen r. die
Ruinen eines alten Thurmes Misde und dabei die Ruinen von Hemêmât,
vielleicht der Platz Ham (I Mos. 14, 5). Nach 15 Min. gelangt man zu den
Ruinen Betel-Karm, in deren Nähe die Ruinen eines Tempels (Kasr Rabba).
Die Säulen sind wie durch Erdbeben umgeworfen; grosse Quadern liegen
umher. In 1 St. erreicht man das zerfallene Dorf er-Rîha, immer der
Römerstrasse folgend, deren Meilensteine meistens erhalten sind. R. er-
heben
sich die Hügel et-Tarfûye, l. eine einzelne Bergkuppe Djebel Schîhân
mit dem gleichnamigen Dorf. Ein Umweg von ungefähr 1 St. bringt uns
von Rabba aus dorthin. Auf dem südlichen Theile und unten am Hügel
sieht man eine Menge Einzäunungen von Basaltstein, wohl aus vorrömischer
Zeit. Der Ortsname erinnert an jenen amoritischen König Sichon (IV
Mos. 21), dessen Reich sich, als die Israeliten heranzogen, vom Arnon
bis zum Jabbok erstreckte; Sichon wurde von den Israeliten geschlagen
und sein Land ging an die Stämme Ruben und Gad über. Noch I Kön. 4,
19 ist vom Lande Sichon die Rede, Jerem. 48, 45 sogar von einer Stadt.
Heute findet sich oben ein Begräbnissplatz der Beni Hamîde und Ruinen
eines Tempels. Die Aussicht ist sehr umfassend; man sieht zwei Stücke
des Todten Meeres, in der Ferne die Gebirge Juda’s, im N. die Schlucht
des Môdjib.

In 2 St. von Rîha erreicht man die Ruinen von Mehâtet el-Hadj, von
wo man nach der Môdjibschlucht hinabsteigt. Der obere Theil des Berges
ist mit porösem Basalt bedeckt. Auch hier sind die Spuren der Römer-
strasse
sichtbar, sowie Ueberreste der Brücke. Die Tiefe, welche man
in circa St. erreicht (man passirt einige Ruinen), beträgt, 655m, die
Hügel der Nordseite jenseit dieser Schlucht sind 60m niedriger. Die
Vegetation des Thalgrundes ist herrlich; über der Brücke liegen einige
Ruinen.

Jenseit des Môdjib (Arnon) beginnt der heutige District el-Belkâ. Von hier
bis zum Jabbok wohnten ehemals die Ammoniter (Richt. 11, 13); später
gründeten die Amoriter hier einen Staat. Die Ammoniter befehdeten die
Israeliten, welche das Land in Besitz genommen hatten, besonders den
Stamm Gad, unaufhörlich. Jephta drängte sie in ihre Grenzen zurück,
Saul bekämpfte sie und David, der anfänglich mit ihrem König Nachas auf
gutem Fusse stand, brach später ihre Macht (II Sam. 10). Sie schädigten
die Israeliten bei jeder Gelegenheit und verschwinden erst nach Chr. Geb.
aus der Geschichte. Als ihre Götter werden in der Bibel Milkom und
Molech erwähnt.

Der Weg jenseit des Flusses (viele Rebhühner) ist wegen seiner gros-
sen
Steilheit beschwerlich und ohne gute Führung nicht, zu finden. In
1 St. erreicht man die Ebene; dort liegt ein Ruinenhaufe ʿArʿâir = Aroër
(Jos. 12, 2; 13, 9), das später dem Stamme Ruben gehörte (ib. 16). Von hier
erreicht man Dîbân in ½ St. über die Ebene. Dîbân ist das alte Dibon,
das von den Israeliten erobert (IV Mos. 21, 30) und später von Gad wieder
hergestellt wurde (ib. 32, 34). Nach Jes. 15, 2 fiel es in die Hände der
Moabiter und hier ist die Siegessäule des Königs Mesa (S. 65) gefunden
worden.

Die Beduinen, welche diese Gegend innehaben, sind die Beni Sacher.
Von Dîbân aus besuchte Tristram Umm er-Resâs ( St.), einen grossen
Ruinenhaufen. Eine Menge halbrunder Bogen sind noch vorhanden, sowie